Wien - Nach einer guten Stunde hatte sich am Montagnachmittag der Landesparteivorstand der Wiener ÖVP auf die Landes- und Regionalwahlkreislisten für die kommende Nationalratswahl geeinigt. Das Ergebnis: Wie bereits bekannt steht wie 2002 Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auf Platz 1 der Landesliste. Der ehemalige Wiener VP-Obmann Alfred Finz, damals noch auf Platz 2 gereiht, findet sich nun auf Listenplatz 11.

"Es ist alles rucki-zucki vonstatten gegangen", freute sich VP-Landeschef Johannes Hahn vor Journalisten über das Ergebnis. Auf den bei der Sitzung nicht anwesenden Schüssel folgen nun Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, Kunststaatssekretär Franz Morak, Verfassungssprecherin Ulrike Baumgartner-Gabitzer und Bildungssprecherin Gertrude Brinek. Bei der Abstimmung erhielten Schüssel und auch Rauch-Kallat keine Gegenstimme, unterstrich Hahn.

Als Degradierung des Finanzstaatssekretärs wollte Hahn die Nominierung auf Platz 11 nicht verstanden wissen. Nachdem dieser in seinem Wahlkreis Innen Süd dieses Mal anstelle des Spitzenplatzes bei der Vorauswahl nur Platz vier erreicht habe, hätte dies eigentlich einen Platz auf der Landesliste zwischen 21 und 28 nach sich gezogen. "Ich bin da eh sehr weit gegangen", so Hahn.

Finz wenig begeistert

Wenig erfreut über seine Reihung auf Platz 11 der Landesliste der Wiener ÖVP für die kommende Nationalratswahl zeigte sich am Montagabend Finanzstaatssekretär Alfred Finz vor Journalisten. Bedenke man, dass er Regierungsmitglied sei, "ist es sicherlich kein grandioser Platz", so der ehemalige VP-Landesobmann. Allerdings gelte natürlich: "Wahlergebnisse sind zu respektieren."

Im Jahr 2002 war Finz noch auf Platz 2 der Landesliste gestanden. "Ich habe einen Wahlkreis das erste Mal gewonnen für die ÖVP", erinnerte Finz an seine Verdienste. Bei der parteiinternen Vorauswahl in diesem Wahlkreis Innen Süd war er heuer allerdings nur auf Platz 4 gereiht worden.

Neugebauer auf Platz 10

Die Plätze sechs bis zehn auf der VP-Landesliste nehmen Ferdinand Maier, Christine Marek, Erste-Bank-Kommunikationschef Michael Ikrath, Gabriele Tamandl und auf Platz 10, dem Platz vor Finz, Beamten-Gewerkschafter Fritz Neugebauer ein. Das Durchschnittsalter der Kandidaten auf der Landesliste beträgt laut Hahn 45 Jahre (2002: 43 Jahre), der Frauenanteil liegt mit 38 Prozent gut fünf Prozent höher als 2002. Auf den wählbaren Plätzen betrage das Männer-Frauen-Verhältnis sogar 50:50 - "ein Zufall, aber wir freuen uns darüber", so der VP-Landeschef.

In den Regionalwahlkreisen Süd West und Nord West, in denen die ÖVP im Jahr 2002 jeweils ein Grundmandat erreichte, führen wieder Schüssel und Rauch-Kallat die Listen an. Gesundheitssprecher Erwin Rasinger findet sich an der zweiten Stelle im Wahlkreis Süd West. Für den Wahlkreis Nord wurde erneut Ferdinand Maier an die Spitze gewählt. (APA)