Wien - Die niederländische ING Real Estate will im Herbst ihren zweiten Zentraleuropafonds auflegen, wo neben Objekten aus Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei auch Immobilien aus Österreich gekauft werden. ING-Fondsmanager Martin Sabelko schielt in Österreich allerdings nur auf Handelsimmobilien.

Am liebsten würde er Europas größtes Einkaufszentrum, die SCS, kaufen, deren Kern den Erben von SCS-Gründer Hans Dujsik gehört. In der SCS häuften sich zuletzt die Beschwerden der Mieter über extrem hohe Betriebskosten. Der ING-Manager sieht in der SCS noch enormes Potenzial und Nachholbedarf in Sachen Technik. Zuletzt gab es aber immer wieder Gerüchte über einen SCS-Verkauf. SCS-Chef Maurizio Totta sagte zum Standard, er sei nicht befugt, über einen Verkauf zu reden. "Als Privatperson stimme ich mit ING überein, ich kann mir kaum ein attraktivers Investment vorstellen, warum sollte also die Hans Dujsik Privatstiftung verkaufen?"

200 Millionen für Österreich

Der neue Fonds wird ein Volumen von einer Milliarden Euro haben, etwa 200 Mio. sind für Österreich vorgesehen. "Es sei denn, es gibt dieses Großprojekt im Süden Wiens zu kaufen, dann wird der Österreich-Anteil größer", sagte Sabelko. Investiert wird zu 60 Prozent in Handels-, 30 Prozent in Büro- und zehn Prozent in Logistikimmobilien. Gewinnen will Sabelko für den neuen Fonds auch heimische institutionelle Anleger und Privatstiftungen.

Mit der Eröffnung eines neuen Shoppingcenters in Warschau wird der erste, 2004 aufgelegte ING-Osteuropafonds mit 16 Objekten im Wert von 700 Mio. Euro geschlossen. (cr, DER STANDARD Printausgabe, 20.06.2006)