Wer sein Leben für das des US-Präsidenten einsetzen und zum United States Secret Service (USSS) will, muss einiges auf sich nehmen. Insgesamt 22 Monate dauert die Ausbildung in den drei Trainingscentern für frisch rekrutierte Special Agents. Und dafür hat man dann, je nach Dienstalter, Anrecht auf 13 Tage bis 26 Tage Urlaub pro Jahr. Die Einstiegsgehälter der rund 2100 Special Agents in der knapp 5000 Mitarbeiter umfassenden Behörde liegen zwischen umgerechnet 30.855 und 39.158 Euro.

Gegründet wurde der USSS am 5. Juli 1865 von US-Präsident Abraham Lincoln - ursprünglich, um Geldfälscher zu bekämpfen. Zu den Leibwächtern des Präsidenten wurden die Agenten erst 36 Jahre später, nachdem 1901 Präsident William McKinley ermordet worden war. Ermittlungen wegen Finanzverbrechen von Fälschung über Kreditkartenbetrug bis hin zu manchen Computerverbrechen fallen weiterhin unter die USSS-Agenden.

Zu den Tiefpunkten des Secret Service gehören neben dem nicht verhinderten Attentat auf John F. Kennedy 1963 auch eine Razzia samt Konfiszierungen bei einer US-Spielefirma im Jahr 1990. Offenbar hielt der USSS ein Spiel der Firma für eine reale Anleitung zum Cybercrime. Das Unternehmen erhielt 300.000 US-Dollar Entschädigung. (moe/DER STANDARD, Printausgabe, 20.6.2005)