Berlin - Eine Woche nach Eröffnung der Expo in Hannover spitzt sich der Streit um die Besucherflaute zu. Donnerstag Abend erfasste er auch den Bundestag. Die SPD lehnte die von der Union geforderten zusätzlichen Finanzspritzen für mehr Werbemaßnahmen ab. Gleichzeitig werden die Forderungen an die Expo-Gesellschaft in Hannover lauter, bei der Vermarktung der Weltausstellung flexibler zu reagieren und gezielt Menschen auf das Gelände zu locken. Die Organisatoren sperren sich nach wie vor mit Verweis auf den geringen finanziellen Spielraum gegen spürbare Zugeständnisse bei den Preisen. Bisher ist ein Defizit von 400 Millionen Mark einkalkuliert, das sich der Bund und das Land Niedersachsen teilen wollen. Die Bundesregierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach sie bereits mit einem Defizit von zwei Milliarden Mark rechne. Schlechtgeredet? Im Bundestag sagte SPD-Tourismusexpertin Birgit Roth, Bund und Land stünden bereits für Millionenbürgschaften in der Pflicht. Mit den Forderungen nach Finanzspritzen für Werbung werde die Expo "aus billigen parteipolitischen Interessen" schlechtgeredet und der Steuerzahler missachtet. Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Sigmar Mosdorf (SPD) verwies auf eine aktuelle Umfrage, nach der die Expo-Besucher der ersten Tage die Note "Sehr gut" und "Gut" für die Weltausstellung vergeben hätten. CDU/CSU fordern, dass die Expo-Gesellschaft ihre Gelder zur Werbung deutlich aufstockt. Im Haushalt der Expo und der Deutschen Tourismus-Zentrale sollten Werbemittel kurzfristig um 50 Millionen Mark erhöht werden. Statt Tickets zu verbilligen, sollten zusätzliche Marketingmaßnahmen finanziert werden, begründete CDU-Tourismusexperte Klaus Brähmig den Antrag. (APA/dpa)