Hamburg - Ähnlich wie viele Menschen neigen Goldhamster
zu Kummerspeck. Wie das Magazin "Geo" (Hamburg) in seiner
Juli-Ausgabe berichtet, verleitet vor allem die Furcht vor stärkeren
Artgenossen die Tiere dazu, mehr zu fressen, als ihnen gut tut.
Das hat ein Team um Michelle Foster von der Georgia State
University in Atlanta herausgefunden, als es jüngere Goldhamster
mehrmals zu älteren, kräftigeren Exemplaren in einen Käfig sperrte.
Die Jungen ordneten sich gleich dem "Chef" unter und begannen das
"Frustessen".
Stresshormone bei Hamstern und Menschen
Besonders stark war der Effekt, wenn die Konfrontation von Jung
und Alt in unregelmäßigen Abständen erfolgte. Auch dies werten die
Forscher als Parallele zur Erfahrung von Menschen, wonach
unvorhersehbarer Stress schädlicher ist als gewohnte Belastung.
Die Wissenschafter erhoffen sich von ihren Ergebnissen auch
Aufschlüsse über Faktoren, die beim Menschen zu Übergewicht
beitragen. Hamster und Menschen sind laut "Geo" hormonell miteinander
vergleichbar: Unter Anspannung produzieren beide verstärkt das
appetitanregende Hormon Cortisol. Mit dieser Erkenntnis könnten
möglicherweise neue Medikamente gegen Fettleibigkeit entwickelt
werden. (APA/dpa)