Schröder fordert mehr Chancen für russische Konzerne in Europa
Gazprom-Führung hatte geklagt, der Westen verhindere Einstieg des weltgrößten Gasförderers in die lukrativen Endverbraucher-Märkte innerhalb der EU
Redaktion
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Moskau - Der deutsche Altbundeskanzler Gerhard Schröder
hat im Streit zwischen der Europäischen Union und Russland um
gegenseitige Beteiligungen im Energiesektor dem Kreml den Rücken
gestärkt. "Europa sollte den russischen Unternehmen die gleichen
Rechte einräumen, wie europäischen Konzernen in Russland gewährt
werden", sagte Schröder am Montag auf einer Investorenkonferenz in
Moskau.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Betreibergesellschaft für den Bau
der Ostsee-Gaspipeline nannte Forderungen innerhalb der EU, die
Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu beenden,
"irreführend".
Erpressung
Europa könne nicht erwarten, dass Russland glücklich sei, dem
Westen Energie liefern zu dürfen, führte Schröder aus. Die
Ankündigung des vom Kreml kontrollierten Gaskonzerns Gasprom, neue
Absatzmärkte außerhalb der EU zu suchen, ist nach den Worten des
Altkanzlers nicht als Erpressung zu interpretieren. "Es ist nur
natürlich, dass Russland sich nach neuen Kunden in Asien umsieht",
sagte Schröder. In den vergangenen Monaten hatte die Gazprom-Führung
wiederholt geklagt, der Westen verhindere einen Einstieg des
weltgrößten Gasförderers in die lukrativen Endverbraucher-Märkte
innerhalb der EU.
Keine zuverlässigen Alternativen
Die energiereichen Ländern des Nahen Ostens sowie die
afrikanischen Förderstaaten seien keine zuverlässigen Alternativen zu
Russland, sagte Schröder. "Es gibt keine stabilere Förderregion für
Öl und Gas als Russland", bekräftigte der Altkanzler, der in Moskau
bis heute als wichtiger Fürsprecher russischer Interessen in Europa
gilt. Der russische Präsident Wladimir Putin steht seit dem Gasstreit
mit der Ukraine zum Jahresbeginn in der Kritik, die Energieexporte
zunehmend für außenpolitische Ziele des Kremls zu
instrumentalisieren. (APA/dpa)
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