Franz Beckenbauer braucht eine Pause, das viele Hubschrauberfliegen laugt aus. Am Samstagabend war er in Kaiserslautern, um das Spiel zwischen Italien und den USA zu beehren. Das wurde ihm glaubhaft versichert. Für Beckenbauer hätte es wohl auch in Köln, Gelsenkirchen oder Leipzig sein können, der Ball ist nämlich überall rund, und das Runde gehört immer ins Eckige.Derweil sendete das ZDF live aus Berlin sein WM-Studio, Johannes B. Kerner hatte Giovanni Trapattoni eingeladen. Dann hat man aus Kaiserslautern den Beckenbauer zugeschaltet, ein deutscher Automatismus. Der Kaiser sagte spontan (nahezu wörtliche Wiedergabe): "Servus, mein alter Freund Giovanni, schön, dass du da bist, wie geht es dir? Was mich wirklich interessiert: Wie läuft denn die Vorbereitung bei Red Bull Salzburg? Wir wollen ja in die Champions League."Kerner widersprach heldenhaft: "Das interessiert uns nicht, wir wollen über Italien diskutieren, das war aufregend mit drei roten Karten."Deutschland wurde ratlos zurückgelassen, die WM hat ihren Skandal. Sie wird nie erfahren, was Red Bull Salzburg in der Vorbereitung treibt. (DER STANDARD Printausgabe 19.06.2006)