Die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz meint, dass EADS-Co-Chef Forgeard auf Basis von Insiderinformationen gehandelt habe
Redaktion
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Der Co-Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS, Noël Forgeard, steht unter Beschuss. Forgeard wird nicht nur wegen der technischen Probleme des von ihm maßgeblich geplanten Riesenjets A380 kritisiert, sondern auch wegen umstrittener Aktienverkäufe. Aktionäre kündigten bereits an, ihn wegen Insiderhandels zu verklagen. Die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz meint, dass Forgeard auf Basis von Insiderinformationen gehandelt habe.
Aktienoptionen verkauft
Denn Forgeard und seine drei Kinder verkauften im März Aktienoptionen bei noch günstigem Kurs (siehe Grafik). Der EADS-Lenker hat damit rund 2,5 Millionen Euro erlöst. Als nach und nach Gerüchte über technische Probleme bekannt wurden, kam es zu Kurseinbrüchen.
Forgeard wies jeden Verdacht des Insiderhandels von sich. Der Manager argumentiert mit den Zeitabläufen: Er habe seine Aktien zwischen 9. bis 15. März verkauft. Noch am 17. März sei bei einer Besprechung des Zeitplans der A380-Auslieferungen in der Konzernführung von Airbus mitgeteilt worden, die Probleme würden behandelt und dürften das Auslieferungsprogramm nicht in Frage stellen. Erst Mitte April sei festgestellt worden, dass es weitere Verzögerungen geben könnte.
Interviewverbot
Obwohl er selbst bis 2005 bei Airbus weist er nun jede Schuld von sich: "Als ich bei Airbus war, haben wir niemals unsere eigenen Prognosen verfehlt", attackierte Forgeard den neuen deutschen Airbus-Chef Gustav Humbert. Alle Positionen in dem deutsch-französischen Konzern sind paritätisch besetzt. Noch hält Frankreichs Präsident Jacques Chirac die schützende Hand über seinen einstigen Wirtschaftsberater. Vorerst wurde er mit einem Interviewverbot belegt. (afs, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.6.2006)
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