Der drittgrößte Mobilfunkanbieter E-Plus hat die deutsche Bundesnetzagentur aufgefordert, für mehr Chancengleichheit auf dem deutschen Mobilfunkmarkt zu sorgen. "Verhandlungen über die Gebühren in fremde Netze mit T-Mobile sind gescheitert. Jetzt fordern wir die Bundesnetzagentur auf, fairen und chancengleichen Wettbewerb zu schaffen", sagte E-Plus-Geschäftsführer Thorsten Dirks dem Münchner Magazin "Focus" (Montag-Ausgabe). Dabei geht es um die Gebühren, die Anbieter für abgehende Gespräche an Wettbewerber zahlen müssen. Bisher wird der Mobilfunkmarkt noch nicht von der deutschen Bundesnetzagentur beaufsichtigt.

Großkundenpreise

Derzeit betragen die Großkundenpreise für ein Gespräch von E-Plus in die Netze von T-Mobile, Vodafone oder O2 laut "Focus" zwischen elf und 12,4 Cent pro Minute. E-Plus fordere nun eine Senkung auf fünf bis neun Cent pro Gesprächsminute, damit die Kunden künftig günstiger telefonieren könnten. Zudem kritisiere E-Plus auch die Telekom-Festnetzsparte T-Com, die hohe Gebühren für Gespräche in die Handynetze verlangen würde. "Sie kassiert insgesamt eine Milliarde Euro zusätzlichen Gewinn pro Jahr", sagte Dirks zu "Focus". Auch dieser Tarif der T-Com gehöre bei einem Verdienst von bis zu 15 Cent pro Minute in Handynetze reguliert.

Ende Mai war es zu einer vorläufigen Einigung über die Terminierungsentgelte zwischen T-Mobile, Vodafone und O2 gekommen, die E-Plus jedoch nicht unterschreiben wollte.(APA/AFP)