Die Trainer von Polen und Togo sollen aber als Alkohol-Vernichter auch nicht untalentiert sein und so an eine Tradition anschließen, der schon ihr ungleich berühmterer Kollegen Branko Zebec derart verpflichtet war, dass ihn bald der schöne Spitzname Fernet-Branko schmückte.

Gesund ist das nicht, tragen doch Trainer stressbedingt ohnehin hohe Risiken. Der Schnitter hat deshalb schon viele frühzeitig geholt.

Fans, so heißt es jetzt, leben nicht minder gefährlich. Aufregende WM-Spiele können, zumal nach Alkoholgenuss, Herzinfarkt verursachen, was auf den Tickets übrigens nicht zu lesen ist. Dafür belegt die Statistik, dass Triumphe des eigenen Teams quasi gesund sind.

So lag die französische Herzinfarkt-Rate am Tag des WM-Titelgewinns 1998 signifikant unter jener der Tage zuvor oder danach. So gesehen können Jürgen Klinsmanns Mannen am 9. Juli viele deutsche Leben retten (und vermutlich viele andere auslöschen). Ein Wunder, dass Klinsi noch nicht säuft. (lü - DER STANDARD PRINTAUSGABE 17./18.6. 2006)