Ein Problem sind schon die Daten. "Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) gibt es für 80 Prozent der Mittelmeerfischbestände keine zuverlässigen Bestandszahlen. Mehr als die Hälfte der verbleibenden Fischbestände finden sich außerhalb sicherer biologischer Grenzen und gelten als überfischt", schreiben die Autoren.
Anzeichen für Überfischung
Doch im Mittelmeer wird zunehmend eine bedenkliche Entwicklung registriert. "Ein sichereres Zeichen für die Überfischung ist die zunehmende Anlandung immer kleinerer Fische und dies, obwohl für viele Arten Mindestanlandelängen existieren. Beifänge stellen ein weiteres Problem dar, da in manchen Fischereien bis zu 70 Prozent der gefangenen Fische aussortiert werden und tot oder schwer verletzt über Bord gehen", wird kritisiert.
Wer je - beispielsweise in Kroatien - gesehen hat, was da alles über Bord fliegt und wie wenige Fische eines Fanges wirklich genutzt werden, zweifelt an der Fischereiwirtschaft insgesamt. Ein Beispiel dafür, laut den Umweltschützern: "Die Anzahl erwachsener Tunfische ist in den letzten 20 Jahren um 80 Prozent geschrumpft."
Illegaler Fang kommt erschwerend hinzu
Hinzu kommen illegale, unregulierte und auch undokumentierte "Piratenfischerei", Treibnetze mit Längen von bis zu zwölf Kilometern und das Absuchen des Mittelmeeres nach Tunfischen sogar schon per Flugzeug. Die Folge: Die letzte noch gesunde Population des Gemeinen Delfins ist genau so gefährdet wie auch alle im Mittelmeer heimischen Walarten.