Wien - Der ÖGB hat im Zusammenhang mit dem BAWAG-Skandal der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung zu "mindestens neun" - und nicht wie ursprünglich berichtet zu 13 - Personen übermittelt. Zu den angezeigten Personen gehören die ehemaligen BAWAG-Generaldirektoren Helmut Elsner und Johann Zwettler, der ehemalige BAWAG-Aufsichtsratschef, Ex-ÖGB-Finanzreferent Günter Weninger, Ex-ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch, der Sohn von Ex-BAWAG-General Walter Flöttl, Wolfgang Flöttl, sowie die Ende April 2006 ihrer Ämter enthobenen Ex-BAWAG-Vorstandsdirektoren Christian Büttner, Peter Nakowitz, Josef Schwarzecker und Hubert Kreuch.

Die Anzeige soll im Zusammenhang mit Verschleierungen der Riesenverluste in der Karibik und den Refco-Manipulationen sowie mit verschiedenen Sitzungsprotokollen im Jahr 1998 erfolgen. Laut "Standard" hat es in der Bank zwei Fassungen von BAWAG-Vorstandsprotokollen rund um die Karibik-Verluste des Jahres 1998 gegeben, die in der Bank nicht aufgelegen, sondern vielmehr dort verschwunden sind.

Sachverhaltsdarstellung

Der ÖGB selbst wollte vorerst keine Details nennen, es sei vereinbart, dass zunächst die Staatsanwaltschaft Einsicht in die Causa bekommt, hieß es am Samstag. Weitere Informationen zum Inhalt der Sachverhaltsdarstellung könnte es laut ÖGB kommende Woche geben.

Ursprünglich war von 13 Personen die Rede, was eine ÖGB-Sprecherin auf einen Irrtum zurückführte. Sie vermutet, dass es möglicherweise Ermittlungen gegen 13 Personen gebe und diese Zahl von den Medien fälschlicherweise mit der Sachverhaltsdarstellung des Gewerkschaftsbunds in Verbindung gebracht worden sei. Die Anzeige des ÖGB beziehe sich jedenfalls auf neun Personen. "Gegen wen" die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt und "in welcher Sache" sei Sache der Behörde, so die Sprecherin. (APA)