Mit dem schlichten Namen "R" hat sich in den vergangenen Jahren ein Statistik-Programm entwickelt, das wie auch das Betriebssystem "Linux" eine offene Software ist. Noch bis morgen, Samstag, tagen an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien rund 400 Experten und Entwickler des Open Source Systems. Wien bzw. die WU gelten als einer der wichtigsten Knotenpunkte für das Programm, daher wurde die Konferenz "useR" hier organisiert.

"R-Project"

"R" besteht aus einem Basisprogramm und Zusatzmodulen für ganz spezielle Anwendungen. Open Source bedeutet nicht nur, dass es für jeden gratis über das Internet zu beziehen ist. Es kann und soll auch jeder, der sich berufen fühlt, kleine Zusatzprogramme anfügen, die dann wiederum der ganzen Nutzer-Gemeinschaft zu gute kommen.

Rege Beteiligung

Der Zulauf ist enorm: Bis jetzt gibt es rund 1.000 Erweiterungspakete und wöchentlich kommen zwei bis drei dazu, sagte Torsten Hothorn von der Universität Erlangen (Deutschland) gegenüber der APA. Die Erweiterungen sind vielfältig und reichen von automatischen Analysesystemen für biologisch-genetische Daten bis hin zu Landnutzungssystemen.

Wertvoll für ärmere Länder

Durch den offenen Zugang können sich auch Statistiker aus ärmeren Ländern beteiligen. So präsentierte eine Firma aus Kenia eine spezielle Anwendung zur Reduzierung von Pestizid-Einsätzen, indem die Bodenverhältnisse eingerechnet werden.

Serviceleistungen

Auf den ersten Blick ist es erstaunlich, dass sich nicht nur Uni-Wissenschafter, sondern auch kommerziell arbeitende Firmen an der Open Source Plattform beteiligen. "Die Firmen nehmen in Kauf, dass sie mit der Entwicklung der Software kein Geld verdienen, können aber mit Folgeaufträgen und Servicediensten rechnen", so Hothorn. (apa)