Colombo - Nach einem Anschlag mit 64 Toten hat die Luftwaffe Sri Lankas mutmaßliche Stellungen der Rebellen bombardiert. Nach Militärangaben wurden Stellungen in Kilinochchi und Mullaitivu angegriffen, in denen die Luftwaffe Aufständische der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) vermutete. Bereits am Vortag hatten die Streitkräfte Kampfflugzeuge, Schiffe und Artillerie gegen LTTE-Kämpfer eingesetzt. Die Befreiungstiger hatten jede Verantwortung für den Anschlag auf einen Bus bestritten, bei dem 64 Menschen getötet und 80 verletzt worden waren. Die Opfer sollten am Freitag beigesetzt werden. Der Anschlag auf den Bus war der blutigste seit zehn Jahren. Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass der ohnehin brüchige Friedensprozess aufgrund der jüngsten Vorfälle vollends zusammenbrechen könnte. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam kämpfen seit 1972 für die Unabhängigkeit der von der tamilischen Minderheit bewohnten Gebiete. Unter Vermittlung Norwegens einigten sich LTTE und Colombo 2002 auf einen Waffenstillstand. Seit Ende Mai steht die LTTE auf der EU-Liste der Terrororganisationen. (APA)