Brüssel - Frankreich will offenbar die von der Regierung eingefädelte Mega-Fusion zwischen den Versorgern Gaz de France (GdF) und Suez verschieben. Wegen des wachsenden öffentlichen Widerstands wolle Ministerpräsident Dominique de Villepin die erforderliche Parlamentsabstimmung über eine Gesetzesänderung mindestens bis Herbst verschieben, sagte am Freitag ein französischer Regierungsvertreter am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Präsident Jacques Chirac sei darüber bereits informiert worden. Villepin werde die Verschiebung bekannt geben.

Viel Kritik an Zusammenschluss

Vor der 70 Mrd. Euro schweren Fusion muss das Parlament der geplanten Verringerung des Staatsanteils an GdF unter 70 Prozent zustimmen. Der Regierung war unlängst aber auch aus den eigenen Reihen und von den Gewerkschaften Widerstand gegen das Projekt entgegen geschlagen. Sie befürchten den Abbau von Stellen.

Auch international war die von der Regierung in Windeseile geschmiedete Fusion als protektionistische Maßnahme kritisiert worden. Mit dem Schritt sollte nach Ansicht vieler Experten eine Übernahme von Suez durch den italienischen Versorger Enel verhindert werden. (APA/Reuters)