Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft bereitet eine Abwehrschlacht gegen die gerichtlich angeordnete Zerschlagung vor. Microsoft kündigte am Donnerstag an, bereits in den kommenden Tagen Berufung gegen das Urteil einzulegen. Am Vorabend hatte Bundesrichter Thomas Penfield Jackson die Aufteilung des Unternehmens in zwei Bereiche verfügt und mehrere andere strikte Auflagen wegen Missbrauchs eines Monopols verhängt. Der Milliardär und Microsoft-Gründer Bill Gates erklärte, der Kampf habe gerade erst begonnen. Gates wiederholte in mehreren Fernsehinterviews, er habe nichts falsch gemacht und bereite sich jetzt mit aller Energie auf die nächste Instanz vor. Dort werde Microsoft sicher siegen. Gates kündigte auch an, dass Microsoft neben dem Berufungsantrag eine Aussetzung der anderen Auflagen erwirken werde, damit den Verbrauchern bis zum Abschluss der Berufung kein Schaden entstehe. Richter Jackson und das Justizministerium wollen das Berufungsverfahren nun beschleunigen und direkt vor den Obersten Gerichtshof ziehen, was in großen Kartellverfahren möglich ist. Sollte der Oberste Gerichtshof den Fall annehmen, könnte das Verfahren nach Einschätzung der "Washington Post" bereits Ende des Jahres beendet werden. Microsoft will die Berufung jedoch erst in die nächst höhere Instanz bringen, die in der Vergangenheit zu Gunsten des Softwaregiganten entschieden hatte. In diesem Fall könnte sich das Verfahren zwei Jahre oder länger hinziehen. (APA/dpa)