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Freddy Ljungberg war der Torschütze des Abends.

Foto:Reuters/Rattay
Berlin - Geheimfavorit Schweden hat das Tor in Richtung Achtelfinale der Fußball-WM 2006 in Deutschland weit geöffnet. Die Skandinavier setzten sich dank eines späten Kopfballtores von Fredrik Ljungberg (89.) gegen Paraguay mit 1:0 durch. In ihrem Auftaktspiel gegen Trinidad und Tobago waren die Schweden nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. Daher haben die Mittelamerikaner auch noch theoretische Chancen, die Schweden abzufangen, sollten diese den abschließenden Schlager gegen Leader England verlieren.

Erlösung durch Ljungberg

Nach 179 torlosen WM-Minuten in Deutschland erlöste Ljungberg die Schweden. Der Arsenal-Mittelfeldspieler beförderte eine Kopfball-Vorarbeit des eingewechselten Allbäck ebenfalls per Kopf ins Netz. Allbäck hätte das 1:0 bereits zweimal selbst auf dem Fuß gehabt. Erst klärte Paraguay-Verteidiger Denis Caniza einen Heber des eingewechselten Stürmers im letzten Moment noch vor der Linie (59.). Danach rettete Paraguays Ersatztorhüter Aldo Bobadilla bei einem Seitfallzieher nach Kopfball-Vorarbeit von Henrik Larsson.

Es waren die beiden größten Chancen eines sonst wenig berauschenden Spiels vor 72.000 Zuschauen im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Die Schweden dominierten zwar, vermochten die spärlichen Großchancen aber nicht zu nützen. In der WM-Qualifikation hatten die Schweden in der Europa-Zone im Schnitt noch drei Tore pro Spiel erzielt, diesmal wurden sie für ihre Geduld belohnt. Paraguay ist hingegen bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Trinidad aus dem Rennen.

Massierte Abwehr von Paraguay

Wie schon gegen Trinidad löste Schwedens Teamchef Lars Lagerbäck auch gegen Paraguay in der Schlussphase die Viererkette in der Abwehr nicht auf, den Stürmern fehlte es aber lange an Durchschlagskraft. Die teils ideenlosen hohen Bälle der Schweden fanden keine Abnehmer. Die Skandinavier taten sich gegen die massierte Defensive der Paraguayer sehr schwer. Die Südamerikaner verteidigten phasenweise mit bis zu acht Spielern.

Der für den gegen Trinidad und Tobago schwachen Spielmacher Anders Svensson in die Mannschaft gerückte Kim Källström testete Bobadilla zwar mit einem Fernschuss (9.), weitere gute Möglichkeiten ließ aber vor allem der schwache Star Zlatan Ibrahimovic aus, der schon zur Pause durch Allbäck ersetzt wurde.

Hochgelobter Schweden-Sturm nur ein Lüfterl

Ibrahimovic vermochte sich wie Sturmkollege Larsson nur spärlich in Szene zu setzen. In der 41. Minute vergab er völlig alleine vor Bobadilla. Schon zuvor wäre der Angreifer von Juventus Turin der sonst sicheren Paraguay-Abwehr entwischt, wurde allerdings wegen eines umstrittenen Abseits zurückgepfiffen. Völlig zu Unrecht wurde dann auch eine Großchance von Allbäck durch eine Abseitsentscheidung zunichte (58.).

Auf der Gegenseite scheitert der starke Linksverteidiger Jorge Nunez nur knapp am langen Eck (41.). Der nach einer Gehirnerschütterung ins schwedische Tor zurückgekehrte Andreas Isaksson wurde allerdings bis zur 58. Minute nicht geprüft, als er einen Acuna-Weitschuss sicher entschärfte - ebenso wie jenen von Nelson Valdez (77.). Valdez hatte zuvor kurz nach Wiederbeginn bereits das Außennetz getroffen (46.). (APA)