Washington - Nach den Selbstmorden dreier Häftlinge hat die US-Regierung die Militärprozesse im Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba ausgesetzt. Alle laufenden Verfahren würden bis auf weiteres gestoppt, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des US-Verteidigungsministeriums hervorgeht. Der Text gibt keine Begründung für die Entscheidung. Der Oberste Gerichtshof der USA berät derzeit über die Rechtmäßigkeit der Militärtribunale.Bisher wurden nur zehn von 460 Insassen vor den Sondergerichten angeklagt. Die Tribunale sind international, aber auch in den USA selbst umstritten, weil die Regierung als Ankläger, Geschworene und Richter auftreten kann. Nach den drei Selbstmorden von Häftlingen in dem Gefangenenlager hatten UNO und Menschenrechtler die Schließung des Lagers verlangt. (APA)