Schon in der WM-Qualifikation für das laufende Turnier in Deutschland waren die Franzosen zweimal nicht über Remis' mit dem kleinen Nachbarn hinausgekommen. In Europa-Gruppe 4 gab es im Stade de France ein 0:0 und im vorentscheidenden Rückspiel in Bern ein 1:1. Die Franzosen warten nun bereits seit dem Finale 1998 auf einen WM-Treffer. Damals hatte Emanuel Petit im Finale zum 3:0 gegen Brasilien getroffen. 2002 in Japan und Südkorea war die "Equipe Tricolore" als Titelverteidiger ohne Torerfolg in der Vorrunde ausgeschieden.
Frankreichs Teamchef Raymond Domenech hatte zu Gunsten des starken Team-Debütanten Frank Ribery auf Juventus-Turin-Angreifer David Trezeguet verzichtet. Thierry Henry war im Angriff auf sich alleine gestellt, verzeichnete alle drei Torschüsse der Franzosen. Ein erster Kopfball des Arsenal-Superstars verfehlte das Ziel (6.), weitere Schüsse wurden zur Beute des Schweizer Schlussmannes Pascal Zuberbühler (33., 39., 45.). In der Schlussphase verfehlte der eingewechselte Dhorasso nur knapp das lange Eck (90.).
Die Franzosen hätten dennoch bereits vor der Pause in Führung gehen müssen, doch der äußerst schwache russische Schiedsrichter Walentin Iwanow enthielt den "Bleus" zumindest einen klaren Elfmeter vor. Nach missglücktem Ribery-Zuspiel blockte Schweiz-Verteidiger Müller - wenn auch unabsichtlich - einen gefährlichen Henry-Schuss mit der Hand ab (37.). Iwanows Pfeife blieb stumm.
Der Weltmeister von 1998 diktierte das Spiel aus einer soliden Defensive heraus, im Mittelfeld sorgten Ribery und Superstar Zinedine Zidane bei seiner letzten WM zumindest vor der Pause für viel Schwung, einige gute Ideen und Akzente. Die Schweizer hielten sich allerdings dank starker Defensivleistung gegen den Favoriten schadlos.
Die sichere französische Abwehr hatte vor allem zwei Schrecksekunden zu überstehen - die erste vor der Pause, als ein angeschnittenen Vogel-Freistoß an Freund und Feind vorbei die Stange traf und der Schweizer Topstürmer Alexander Frei den Nachschuss nicht richtig erwischte (24.). Nach Seitenwechsel rettete Keeper Barthez etwas glücklich bei einem Kopfball des eingewechselten Gygax (64.). (APA)
Frankreich: Barthez - Sagnol, Thuram, Gallas, Abidal - Wiltord (84. Dhorasso), Vieira, Zidane, Makelele, Ribery (70. Saha) - Henry
Schweiz: Zuberbühler - Ph. Degen, Müller (75. Djourou), Senderos, Magnin - Barnetta, Cabanas, Vogel, Wicky (82. Margairaz) - Streller (56. Gygax), Frei
Gelbe Karten: Abidal, Zidane, Sagnol bzw. Magnin, Streller, Ph. Degen, Cabanas, Frei