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Foto:Reuters/Andrews
Hamburg/Wien - Die Partie Nummer 18 der 18. Fußball-WM-Endrunde ist ein Latino-Duell. Am Donnerstag, zum Auftakt des siebenten Spieltages, treffen im Hamburger Stadion (15 Uhr) mit Ecuador und Costa Rica ein Sieger und ein Verlierer der ersten Gruppen-A-Runde aufeinander. Für die Südamerikaner ist es nach dem überraschenden 2:0 gegen Polen das Spiel der großen, für die Mittelamerikaner nach der erwarteten Niederlage (2:4) gegen Deutschland das Match der letzten Chance.

Die unterschiedlichen Ausgangspositionen versprechen zumindest im Vorfeld Spannung. Die "Tri" träumt von einem weiteren Sieg, vom vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale und damit vom größten Triumph ihrer 82-jährigen Fußball-Geschichte. Für die "Ticos" geht es hingegen darum, die kleinen Hoffnungen auf ein Weiterkommen zumindest theoretisch noch am Leben zu erhalten. Ecuador spielt dann noch gegen die Deutschen und die Costaricaner gegen die Polen.

"Wir bleiben mit beiden Beinen auf dem Boden", versprach der ecuadorianische Mittelfeldstar Edison Mendez (LDU Quito), dass die Hochland-Kicker nicht abheben und ihren Kontrahenten "keinesfalls unterschätzen." Kapitän Ivan Hurtado meinte: "Auf dem Gegner lastet wesentlich mehr Druck. Wir gehen die Sache ruhig, aber hochkonzentriert an." Costa Ricas Spielmacher Walter Centeno erklärte: "Wir lassen uns trotz des Riesendrucks, unbedingt gewinnen zu müssen, nicht verrückt machen."

Die Südamerikaner haben auch den Vorteil, dass sie System und Taktik vom Ausgang der Partie Deutschland - Polen am Mittwoch abhängig machen können. Leistet der gastgebende Vizeweltmeister mit einem Sieg Schützenhilfe, so reicht den Anden-Fußballern schon ein Remis für einen Platz im Aufzug ins Achtelfinale. Solche Rechnereien interessieren den "Tri"-Teamchef aber nicht. "Wir richten uns nicht nach Costa Rica oder anderen, sondern setzen auf unsere Spielweise und unser System", sagte Luis Suarez.

Der 48-jährige Kolumbianer in Diensten Ecuadors sieht keine Grund für personelle Veränderungen. Schon das Mittelfeld soll die zu erwartenden "Ticos"-Angriffe abgangen und so versuchen, den Torjäger Paul Wanchope vor Strafraum fern zu halten. Gegen Deutschland hat der Stürmer zweimal getroffen, das unkonzentrierte Defensiv-Verhalten der DFB-Elf ist Suarez ein warnendes Beispiel. "Ich kenne Paulo gut aus der arabischen Liga", warnte auch Hurtado vor dem Schlitzohr.

Die Costaricaner, die ebenso wie ihre kommenden Gegner vor vier Jahren nach der Gruppen-Phase WM-Abschied nehmen mussten, wollen ohne radikalem Systemwechsel, aber mit wesentlich mehr Mut zum Risiko in dem "Alles-oder-Nichts-Spiel" (Centeno) die WM-Wende erzwingen. "Wir wissen, dass wir uns steigern müssen", sprach sich Teamchef Alexander Guimareas gegen einen Hurra-Stil aus. Stürmer Ronald Gomez forderte "eine intelligente Spielweise". Für den bereits abgereisten Verteidiger Martinez (Knieverletzung) dürfte der offensivere Jervis Drummond, im Mittelfeld anstelle Danny Fonssecas oder Mauricio Solis' Christian Bolanos spielen. (APA/dpa)

  • ECUADOR - COSTA RICA (Hamburger Stadion, 15 Uhr, Schiedsrichter noch nicht nominiert):

    Ecuador: 12 Mora - 4 De la Cruz, 3 Hurtado, 17 Espinoza, 18 Reasco - 8 Mendez, 20. E. Tenorio, 14 Castillo, 16 Valencia - 21. C. Tenorio, 11 Delgado Fraglich: Hurtado, C. Tenorio (beide Wadenblessur), Delgado (Rückenprobleme)

    Costa Rica: 18 Porras - 4 Umana, 3 Marin, 2 Drummond - 12 Gonzalez, 8 Solis, 10 Centano, 20 Sequeira, 6 Fonseca oder 7 Bolanos - 11 Gomez, 9 Wanchope Es fehlt: Martinez (Knieverletzung)