Wien - Die Bewegung der Blockfreien stellt sich im Streit
um das iranische Atomprogramm hinter Teheran. Alle Staaten hätten das
Recht, ohne Diskriminierung Atomenergie zu friedlichen Zwecken zu
entwickeln und zu nutzen, heißt es in einer Erklärung, die die
Staatengruppe bei der Sitzung des Gouverneursrats der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) in Wien vorbereitet hat.
Das Papier wurde am Dienstag noch vor der offiziellen Vorlage der
Nachrichtenagentur AP zugänglich gemacht. Es handelt sich weitgehend
um die Wiederholung eines Kommuniqués, das die 16 Staaten der
Blockfreien-Bewegung schon im Mai bei einer Außenministertagung
veröffentlicht hatten.
Dessen ungeachtet werben die USA und ihre Verbündeten bei einigen
Schlüsselstaaten der Blockfreien wie Brasilien, Indien und
Argentinien um Unterstützung für ihr Verhandlungsangebot an Teheran.
Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland
wollen den Iran mit einer Kombination aus Anreizen und Drohungen zu
einem Stopp der Anreicherung von Uran bewegen.
Die iranische Regierung hat bereits angekündigt, sie werde das
Paket nicht unverändert annehmen. Das am Dienstag voriger Woche vom
EU-Außenbeauftragten Javier Solana in Teheran vorgestellte Angebot
gesteht dem Iran offenbar begrenzte Nuklear-Aktivitäten zu. Der
Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der friedlichen
Nutzung der Atomenergie am der Herstellung von Nuklearwaffen zu
arbeiten. (APA/AP)