Ohne jetzt bei der österreichischen Weinmesse Vie Vinum 2006 jeden einzelnen Wein probiert zu haben – und neben dem erfreulich hohen Gesamtniveau der präsentierten Kreszenzen - soll einer besonders hervorgehoben werden: Ilse Maiers Grüner Veltliner "Steinleithn" 2005.
Der Wein hat alles, was einen Grünen Veltliner der absoluten österreichischen Oberliga ausmacht: Zu Beginn riecht und schmeckt er intensiv nach saftigen, reifen Birnen und einem Pfirsich-Steinobst-Mix ohne "rieslinghaft" zu werden, dazu die sortentypische Würzigkeit dieser Rebsorte nach weißem Pfeffer, die bei diesem Wein ins Pikante geht. Das Ganze ist unterlegt mit deutlicher, aber sehr feingliedriger Säure, die ihn außergewöhnlich frisch macht: Der Wein ist kräftig und kompakt, beeindruckend harmonisch, hat eine unglaubliche geschmackliche Tiefe mit einem sehr, sehr langen Finish, vom Reifepotenzial ganz zu schweigen.
Seit 1988 bewirtschaften Ilse Maier und ihr Mann Josef ihre - heute 15 Hektar – Weingärten nach biologisch-organischen Grundsätzen. Die Winzerin ist im Kremstal südlich der Donau in Göttweig-Nähe zuhause, Mitglied in der Winzerinnen-Gruppe "11 Frauen und ihre Weine" und hat übrigens kürzlich ein Buch über Bio-Weinbau geschrieben.