Bush hatte nach dem Tod Zarqawis am Montag seine wichtigsten Minister sowie Sicherheits- und Militärberater zu einer zweitägigen Strategiesitzung über das weitere Vorgehen im Irak einberufen. Bush lehnte dabei erneut einen Zeitplan für den Abzug der mehr als 130.000 US-Soldaten aus dem Irak ab.
Der US-Präsident forderte die Nachbarstaaten des Irak sowie die internationale Gemeinschaft auf, ihre Hilfszusagen in der Höhe von 13 Milliarden Dollar (10,34 Mrd. Euro) einzuhalten. Er verstehe die Besorgnis in einigen Nachbarländern über einen schiitischen Ministerpräsidenten im Irak, sagte Bush. Der Irak werde jedoch ein Beispiel dafür werden, dass Menschen aller Konfessionen friedlich zusammenleben können.
US-Präsident: Kein Truppenabzug ohne funktionierende irakische Armee
Auf die Frage nach einer Truppenreduzierung im Irak sagte Bush: "Was immer wir tun werden, wird von der Lage vor Ort abhängen." Als besten Weg, den Aufstand zu besiegen, bezeichnete Bush eine funktionierende Regierung der nationalen Einheit, die sich selbst verteidigen und den Menschen spürbare Verbesserungen liefern könne.
Die USA hoffen, nach der Tötung des Terrorführers Zarqawi größere Erfolge bei der Niederschlagung des Aufstands im Irak zu erzielen. Die anhaltende Gewalt hat die Unzufriedenheit der US-Bürger mit der Irak-Politik des Präsidenten geschürt und ihm sowie seiner Republikanischen Partei wenige Wochen vor der Kongresswahl schlechte Umfragewerte beschert. Seit dem US-geführten Einmarsch in den Golfstaat im März 2003 wurden mehr als 2.400 US-Soldaten getötet.