Foto: dietheater

Das Bühnenbild stammt von Martin Platzgummer, die Ballobjekte links von Tone Fink.

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Das Spielfeld ist ein Fußballplatz in einem Nonnenkloster. An den Seitenlinien steigen die Zuschauertribünen hoch. Auf dem Feld dribbelt das aktionstheater ensemble mit einem Text von Franzobel, Spielleiter ist Martin Gruber. Das am Donnerstag in Bregenz uraufgeführte Fußballtheaterstück heißt Schwalbenkönig , genauso wie eine kürzlich erschienene Kolumnensammlung des Autors. Seine Herkunft merkt man dem Theatertext an, er ist eine Aneinanderreihung von Monologen. Darin kommen Sätze vor wie: Die Juden vernichten das Deutsche. Daneben Frauen- und Minderheitenfeindlichkeiten, ein bisschen Drogenkonsum und ein wenig Mordversuch. Krüppel sind auch unterwegs. Das ist Beschimpfungskunst in der Tradition der Achtzigerjahre, also uralt und nicht mal mehr im Ansatz provozierend, in Form gepresst durch eine Rahmenhandlung, bei der die Nonnen zur Aufbesserung ihrer Benefizkasse ein Fußballspiel gegen Real Madrid organisieren wollen. Doch die Story kann die beinahe dialogfreien Textblöcke nicht klammern. Den Mangel an dramaturgischer Substanz konnte auch die saubere Regieführung und das beachtenswerte Schauspiel nicht ausgleichen. Beeindruckend im Übrigen die Leistung des Spielbodenchores und des Komponisten Gerald Futscher. (mh/ DER STANDARD, Printausgabe, 13.6.2006)