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Michael Gröller hat sich nach seiner Pensionierung "seiner Liebe", den Immobilien gewidmet.

Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

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Nun wird gerätselt, wo Karl Philipp Wlaschek das Geld aus dem Immobilienverkauf investiert.

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Wien - Der Ex-Boss der Papierfabrik von Mayr-Melnhof, Michael Gröller, hat gemeinsam mit anderen privaten Investoren dem Sohn des 88-jähren Wiener Immobilien-Tycoons und Billa-Gründers Karl Wlaschek, Karl Phillip Wlaschek, sein Zinshauspaket abgekauft.

Konkret erwarben die Investoren die Zinshäuser aus der Wlaschek-Gesellschaft Ermione, in der Objekte in guter Lage (Innenstadt und innerhalb der guten Gürtel-Lagen im dritten bis neunten sowie im 13., 18. und 19. Bezirk) gebündelt sind. Der juristisch komplizierte Deal umfasst das ehemalige Zinshauspaket Citec 1, das die Immobilienentwickler Andreas Ruthensteiner, Oliver Jungnickel und Franz Hartl vor zwei Jahren für 140 Millionen Euro an Wlaschek junior verkauft haben. Die Gruppe rund um Gröller hat nun für die circa 70 Zinshäuser der Citec 1 rund 160 Millionen Euro bezahlt. Dass bei einem solchen Deal die Gesellschaft und nicht einzelne Häuser erworben wird, hat vor allem steuerliche Gründe, weil dabei unter andrem keine Grunderwerbssteuer anfällt.

Gröller hat erst im vergangenen Oktober um 120 Millionen Euro die Wiener Zinshausfirma Citec 2 mit 45 Objekten gekauft. Um die weitere Expansion zu finanzieren, wird in den nächsten Jahren an einen Börsengang gedacht. Der ist aber erst bei einer akzeptablen Größe möglich, sagte Gröller zum STANDARD. Das dürfte der Fall sein, wenn der Objektbestand eine Größenordnung von etwa 500 Millionen erreicht hat. Ziel von Gröller ist es nun, die Immobilien zu bewirtschaften, also Dachboden auszubauen und Wohnungen zu sanieren. Der langjährige Mayr-Melnhof-Chef Gröller ging 2002 in Pension und wechselte an die Spitze des Aufsichtsrates.

Die Immofinanz, Österreichs größte Immobiliengesellschaft, hat bereits im Vorjahr mit dem Verkauf von Zinshäusern begonnen. Zwölf waren es etwa 2005, "mit einem Verkaufserlös von 20 Prozent über den Bilanz-Schätzwerten", sagte Immofinanz-Chef Karl Petrikovics. Heuer und 2007 sollen weitere zehn bis 15 folgen. Generell boomen Immobilieninvestments. Allein die börsennotierten Gesellschaften haben seit Jahresbeginn fünf Milliarden Euro an frischem Kapital für neue Investments gesammelt. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.6.2006)