Paris - Scheich Abu Hamsa al-Muhajir soll einer im Internet veröffentlichten Botschaft zufolge Nachfolger des getöteten irakischen Al-Kaida-Chefs Abu Mussab al-Zarqawi werden.

Ein Gremium der Extremisten-Organisation im Irak habe Muhajir einstimmig zum neuen Anführer im Irak bestimmt, hieß es am Montag auf einer Webseite, die oft von militanten Islamisten genutzt wird.

Pseudonym

Die Ernennung des im Westen wenig bekannten al-Muhajir überraschte Al-Kaida-Experten: Der Name ist offenbar ein Pseudonym. Er ist bisher nicht einschlägig bekannt und anscheinend auch noch nicht in US-Listen gesuchter Terroristen aufgetaucht.

Angaben zur Nationalität des neuen Extremistenführers wurden nicht gemacht. Die Bezeichnung "al-Muhajir" - arabisch für "Einwanderer" - scheint allerdings darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um einen Iraker handelt. Sollte sich die Authentizität der Internet-Botschaft bestätigen, könnte dies ein Signal sein, dass sich die Gruppe weiter zu ausländischem Einfluss bekennt.

Muhajir sei "ein frommer Bruder mit Jihad-Erfahrung" und habe einen "soliden Gelehrten-Hintergrund", hieß es in der Internet-Veröffentlichung. Er sein ein "erfahrener Krieger". Beobachter schlossen nicht aus, dass der neue Führer der Al-Kaida im Irak eine bekannte Person sein könnte, deren Identität mit einem neuen Namen verborgen werden soll.

Der Jordanier Zarqawi war Mitte vergangener Woche von US-Truppen getötet worden. (APA/Reuters)