Klagenfurt - Spannung herrscht vor der Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Geschäftsgebarung bei der Wörtherseebühne am Mittwoch (14.6.). Der Konsulent und Beinahe-Intendant der Bühne, Renato Zanella, hat sich im vierten Anlauf bereit erklärt, doch noch vor dem Ausschuss zu erscheinen. "Wir gehen davon aus und hoffen, dass er auch aussagt", meinte Ausschussvorsitzender Peter Kaiser am Montag nach einer Sitzung des SPÖ-Parteivorstandes.

Ob diese Hoffnung auch erfüllt wird, war aber vorerst nicht klar. Zanella sei laut Kaiser von dessen Anwalt nämlich geraten worden, sich der Aussage vor dem Landtagsgremium zu entschlagen. In diesem Fall würde man "das Nichtgesagte werten". Kaiser: "Das heißt, die bisher erhobenen Vorwürfe bleiben eben unwidersprochen." Das würde dann auch im Abschlussbericht zum Ausdruck kommen. Allerdings wäre eine umfassende Erklärung Zanellas für die abschließende Beurteilung der Causa sehr wichtig, sagte der SPÖ-Klubchef.

Der Ex-Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Bernhard Sapetschnig, hatte vor Gericht erklärt, dass Zanella in der Spielsaison 2004 "de facto" als Geschäftsführer der Gesellschaft fungiert hätte. Dies würde bedeuten, dass der ehemalige Staatsopernballett-Direktor für die Missstände mitverantwortlich zeichnen würde.

Der Intendantenvertrag Zanellas war im Jänner 2005 aufgelöst worden. Ob die vereinbarte Abschlagszahlung von 150.000 Euro tatsächlich geflossen ist, ist bis heute nicht bekannt. (APA)