Industrialisierung und veränderte Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten verursachen immer öfter die sogenannte "Zuckerkrankheit"

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New York - Die Zahl der Diabetes-Kranken hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit knapp verachtfacht. Nach Angaben der Internationalen Diabetes-Föderation leben derzeit 230 Millionen mit der lebensgefährlichen Krankheit. In den 1980er Jahren hatte die Zahl erst bei 30 Millionen gelegen.

Chinesen am meisten betroffen

Die meisten Diabetiker leben in China: 39 Millionen Chinesen, das sind 2,7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, leiden unter der "Zuckerkrankheit". In Indien sind mit 30 Millionen Menschen 6 Prozent aller Erwachsenen Diabetiker. In einigen Nahostländern sowie der Karibik erreicht der Anteil der Diabetes kranken Bevölkerung 12 bis 20 Prozent.

Todesurteil in Dritter Welt

Anders als in Europa kommt die Diagnose von Diabetes in vielen Entwicklungsländern einem Todesurteil gleich. Menschen in Mosambik, die sich eigentlich Insulin spritzen müssten, leben nach der Diagnose selten länger als ein Jahr. In Mali schaffen es Diabetiker im Durchschnitt auf 30 Monate, zitierte die "New York Times" aus dem Bericht der Föderation. Von den zehn weltweit am schlimmsten betroffenen Ländern liegen sieben in der so genannten Dritten Welt.

Veränderte Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten

Als Gründe für die Erkrankung werden in dem Bericht veränderte Lebensgewohnheiten und Ernährungsweisen in aller Welt hervorgehoben. Durch die Industrialisierung gingen mehr und mehr Menschen einer Beschäftigung nach, in der sie sich über Stunden kaum mehr bewegen. Gleichzeitig verändere sich die Ernährung durch das Angebot von preiswerten Lebensmitteln mit einem hohen Kaloriengehalt. (APA/dpa)