UNO
Annan bittet reiche und arme Länder um Mithilfe bei der UNO-Reform
Halbjahresfrist für spürbare Fortschritte bald abgelaufen
London - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat Entwicklung-
und Industriestaaten dazu aufgerufen, sich gemeinsam auf eine Reform
der Vereinten Nationen zu verständigen. Es sei an der Zeit, dass sich
alle an Reformen ernsthaft Interessierten zu einer "neuen Koalition"
zusammenschlössen, die "zerstörerische Teilung zwischen Nord und Süd"
überwänden und sich für eine funktionierende UNO einsetzten, schrieb
Annan am Montag in einem Beitrag für die Zeitung "Financial Times".
Neben den Bereichen Entwicklung, gemeinsame Sicherheit und
Menschenrechte müsse auch die Verwaltung grundlegend umgebaut werden. Annan erinnerte daran, dass die Mitgliedstaaten die Auszahlung des
zweijährigen UNO-Budgets von Fortschritten bei den Reformen abhängig
gemacht haben. Die Halbjahresfrist, nach deren Ablauf der
Generalsekretär die Freigabe der restlichen Gelder neu bei der
Vollversammlung beantragen müsse, nähere sich dem Ende, mahnte er.
Doch hätten sich weder Entwicklungs- noch Industriestaaten bisher
kompromissbereit gezeigt. Ohne ernsthafte Verhandlungen aber sei ein
"vernünftiger Kompromiss" als Basis für spätere, grundlegende
Änderungen nicht möglich. (APA)