Bremen - Rund 80 Forscher haben am Tag der Artenvielfalt an der Nordseeküste mehr als 850 Arten entdeckt. Bei den Kartierungen zwischen Bremerhaven und Cuxhaven, an den Inseln Sylt und Helgoland seien dabei sensationelle Funde gemacht worden, sagte Projektleiter Tom Müller am Samstag. So seien zum Beispiel bedrohte, aber auch dort nie vermutete Arten entdeckt worden.

Der Tag der Artenvielfalt ist eine gemeinsame Aktion der Zeitschrift "Geo" und des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung. Die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel.

Neben den bedrohten Arten des Essbaren Seeigels und der Seepferdchenart Große Schlangennadel seien zum Beispiel auf Helgoland vier Arten entdeckt worden, die man dort nicht vermutet habe. Ein Beispiel ist nach Angaben von Müller die Otternmuschel. Diese finde man normalerweise in Südnorwegen, bei den britischen Inseln und im Mittelmeer, aber nicht in der kälteren Region der Deutschen Bucht. Dort hat es diese Muschel vor langer Zeit einmal gegeben: "Fossile Funde weisen auf einen Bestand vor 500.000 bis zwei Millionen Jahren hin." Damals hat es sicherlich eine Wärmeperiode gegeben - der jetzige Fund könne somit also auch ein Indiz für die Klimaerwärmung sein. (APA/dpa)