"Änderung des gegenwärtigen Status' im Nahen Osten"
Wenn aber die Palästinenser den Anforderungen, die ihnen im Friedensfahrplan (Road Map) auferlegt worden seien, nicht nachkämen, "dann werde ich versuchen - mit Unterstützung und Beratung aus vielen anderen Ländern, nicht allein - mich auf eine Änderung des gegenwärtigen Status' im Nahen Osten zuzubewegen." Einen Zeitpunkt, ab wann er ohne Einbindung der Palästinenser vorgehen würde, nannte Olmert nicht. Israels Justizminister Haim Ramon hatte im Mai ein einseitiges Vorgehen angekündigt, falls sich bis Ende 2006 abzeichnen sollte, dass es auf Seiten der Palästinenser keinen Gesprächspartner gebe.
In der Road Map wird unter anderem gefordert, dass die Palästinenser radikale Gruppen entwaffnen und Israel den Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland stoppt. Beide Seiten sind dem bisher nicht nachgekommen.
Palästinenser sehen in Plänen das Ende der Vision eines lebensfähigen Staates
Olmert hat bereits eine einseitige Festlegung der Räumung und Beibehaltung jüdischer Siedlungen vorgeschlagen. Dabei sollen isolierte Siedlungen im Westjordanland geräumt, dafür aber größere Siedlungsblöcke behalten werden. Damit würden dann auch die künftigen Grenzen eines Palästinenser-Staates festgelegt, falls es keine Friedensgespräche mehr geben sollte. Aus palästinensischer Sicht würde eine Umsetzung der Pläne das Ende der Vision eines lebensfähigen Staates bedeuten, den US-Präsident George W. Bush ihnen zugesagt hat.