Aushebeln des Walfangverbots "durch die Hintertür"
Das seit langem gültige Walfangmoratorium werde voraussichtlich bestehen bleiben, da zu einer Änderung eine Dreiviertel-Mehrheit der knapp 70 Staaten in der IWC nötig sei. Allerdings könnten die Walfang-Befürworter in der Kommission schon mit einer einfachen Mehrheit wissenschaftliche Aufträge vergeben, um etwa Fangquoten oder Schutzzonen von Tierarten zu bestimmen. Dies sei ein Aushebeln des Walfangverbots "durch die Hintertür", warnte Homes.
Japan, Norwegen und Island stehen international in der Kritik, weil sie weiter Wale fangen, obwohl einige Arten vom Aussterben bedroht sind. Vor allem Japan wird vorgeworfen, kleinere Mitgliedstaaten in der Kommission in seinem Sinne zu beeinflussen. Japan selbst nennt als Rechtfertigung für seinen Walfang Forschungszwecke. "Das ist ein reines Scheinargument", sagte Homes. "Diese Wissenschaft braucht kein Mensch." Um Wale zu zählen oder ihr Verhalten zu erforschen, müssten die Tiere nicht getötet werden. "Das Ziel ist, das Fleisch bereitzustellen für den japanischen Markt", erklärte der Experte der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) in Deutschland.