Washington/Mogadischu - Nach der vollständigen Einnahme der somalischen Hauptstadt Mogadischu durch islamistische Milizen wollen die USA in der nächsten Woche ein internationales Strategietreffen für das ostafrikanische Bürgerkriegsland abhalten. Die Konferenz der neuen so genannten Somalia-Kontaktgruppe in New York, für die zunächst kein konkreter Termin genannt wurde, solle der Koordinierung von Unterstützungsmaßnahmen für die in Baidoa installierte Übergangsregierung dienen, zitierten US-Medien am Samstag das US-Außenministerium. Eingeladen seien Vertreter von interessierten Regierungen und Organisationen. Es werde mit der Teilnahme europäischer und afrikanischer Staaten sowie der Vereinten Nationen gerechnet, hieß es.

Islamisten fordern Warlord-"Allianz" zur Kapitulation auf

Die siegreichen Milizen der islamischen Gerichtshöfe haben unterdessen die von den USA unterstützte Warlord-"Allianz für die Wiederherstellung des Friedens und gegen Terrorismus" (ARPCT) zur Kapitulation aufgefordert. Die ARPCT-Führer haben sich nach Jowhar, 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt, zurückgezogen. Die Übergangsregierung entsandte am Donnerstag Emissäre nach Mogadischu, um Gespräche mit den islamistischen Kräften aufzunehmen. Sie schloss inzwischen die ARPCT-Minister aus.

Nach Informationen der "New York Times" wurden die Führer der Anfang des Jahres gebildeten ARPCT vom US-Geheimdienst CIA mit Geldsummen von bis zu 150.000 Dollar monatlich unterstützt. Nach CIA-Erkenntnissen sollen mindestens drei Al-Kaida-Terroristen, die in die Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 verwickelt waren, unter dem Schutz der islamischen Gerichtshöfe in Somalia stehen. (APA/dpa)