Budapest - Nach der Veröffentlichung des Sparpakets der ungarischen sozialliberalen Regierung mussten die regierenden Sozialisten (MSZP) einen starken Popularitätsverlust hinnehmen. Nach einer Umfrage des Instituts Marketing Centrum hat sich die Beleibtheit der MSZP im Kreis der Wähler von 42 Prozent im Monat Mai auf 33 Prozent im Juni verringert. Zugleich stieg die Popularität des oppositionellen rechtskonservativen Fidesz-Ungarischen Bürgerverbandes von 31 auf 36 Prozent.

Der kleine liberale Koalitionspartner SZDSZ erhielt fünf Prozent, das oppositionelle Demokratenforum MDF nur drei Prozent - konstatiert das Ergebnis der Umfrage in der linksliberalen Tageszeitung "Nepszabadsag".

Die Mehrheit der geplanten Sparmaßnahmen wird von der Bevölkerung abgelehnt, wird in der gleichen Zeitung behauptet. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Median stimmen über 90 Prozent der Befragten gegen die Erhöhung der Gas- und Strompreise sowie der Medikamente. Rund 80 Prozent sind gegen die erhöhte Umsatzsteuer, die von 15 auf 20 Prozent steigt, weiters gegen höhere Kosten im öffentlichen Verkehr.

Zwei Drittel der Befragten protestieren gegen das Anwachsen der Steuerlasten für Unternehmer, rund 50 Prozent wiederum gegen die Sondersteuer für defizitäre Betriebe. 55 Prozent der Befragten sind für die Schaffung von Regionen anstelle der bisherigen 19 Komitate. Zwei Drittel wiederum stimmen der Einführung der Immobilien- und Einkommenssteuer für Besserverdiener sowie der Erhöhung der Genusssteuer zu. Für rund 80 Prozent ist der Abbau der öffentlich Bediensteten sowie schlankere Ministerien anstrebenswert. (APA)