Kairo/Bagdad - Sunnitische Rebellengruppen im Irak haben im Internet ihr Bedauern über den Tod des Al-Kaida-Anführers Abu Mussab al-Zarqawi ausgedrückt und eine Fortsetzung des Kampfes gegen die ausländischen Besatzungstruppen angekündigt. Die Gruppe Ansar al-Sunna veröffentlichte am Samstag ein Video, in dem ihre Mitglieder drei Iraker verhören und später enthaupten. Den Opfern wird vorgeworfen, einer schiitischen Todesschwadron angehört zu haben.

Zum Schluss des Videos wurden die Iraker davor gewarnt, sich den Sicherheitskräften anzuschließen. Ansar al-Sunna kündigte an, jeden politischen Fortschritt im Irak unter westlicher Vormundschaft unmöglich zu machen. Auch die extremistische Gruppe Shura-Rat der Mujaheddin wollte den Kampf fortsetzen. "Wir können es nicht abwarten, eure Hälse mit unseren Schwertern zu durchtrennen", erklärte ihr Anführer an die Adresse der alliierten Truppen im Land.

Irakische Armee nimmt Al-Kaida-Mitglied fest

Drei Tage nach dem Tod des Al-Kaida-Führers Abu Musab al-Zarqawi hat die irakische Armee nach eigenen Angaben ein hochrangiges Mitglied der Terrororganisation festgenommen. Der zur Fahndung ausgeschriebene Abbas al-Mofragi sei im Rahmen eines größeren Einsatzes in Khan Bani Saad bei Bakuba festgenommen worden, teilte die Armee am Samstag mit.

Mofragi sei ein Mitarbeiter Zarqawis gewesen. Die US-Armee habe 50.000 Dollar für seine Ergreifung ausgeschrieben. Im Rahmen des Einsatzes um die Stadt Bakuba seien insgesamt 23 Verdächtige festgenommen worden. In der Region war Zarqawi am Mittwoch bei einem US-Luftangriff getötet worden.

Mindestens 23 Tote bei neuen Anschlägen

Die Serie der Gewalt ging am Samstag weiter. Bei mehreren Anschlägen wurden mindestens 23 Menschen getötet. In Bagdad riss eine Autobombe nahe einer schiitischen Gebetsstätte neun Menschen in den Tod, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten. Sie sei explodiert, als eine Polizeipatrouille die Stelle passierte. Alle Toten seien Zivilisten. (APA/Red)