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REUTERS/Damir Sagolj
Durchsetzungsvermögen, Reaktionsgeschwindigkeit, die richtige Mischung aus Teamgeist und Einzelkämpfertum, Instinkt und Training zählen im Kundengespräch so viel wie auf dem Stadionrasen. Unternehmen geben eine Menge Geld aus, um Sportmetaphern für sich zu übersetzen.

"Die Belegschaft einer Firma unterscheidet sich nicht von einem Spielerkader. In beiden Fällen ist es die Menschheit in Miniaturformat. Fußball erklärt uns, wer wir sind", sagt etwa Ex-Real-Madrid-Trainer Jorge Valdano, der Schlagzeilen machte, als er Weltstars wie Figo, Zidane, Ronaldo und Beckham um 200 Millionen Euro einkaufte und jetzt als Unternehmensberater arbeitet.

Anhand von Fußball wird für die Wirtschaft gern analysiert, wie verschiedene Methoden, Taktiken, Spielarten zum Erfolg führen, wie Teams den Fähigkeiten gemäß gebildet werden. Wie Stars gemacht werden. Auch als Vorbild gelungener Globalisierung hält Fußball in der Managementliteratur her: Unabhängig von Nationalität, Religion, Kultur und Herkunft wird befördert, wer Leistung bringt. Das unter einem gemeinsamen Auftrag, einer klaren Mission: Siegen.

Darum geht es ja auch im Wettbewerb der Unternehmen, darum geht es für Manager auf dem Markt und intern. Vielleicht haben die Unternehmenslenker mehr Spielraum als Fußballer, wenn sie Regeln verletzten – Sanktionen kommen später. Jedenfalls verdienen sie weniger als die Kollegen in der Spitzenliga. Und wenn sie siegen, ist ihre Freude einsamer. (Der Standard, Printausgabe 10/11.6.2006)