"Informell" sei als Abfertigungshöhe von einem Betrag zwischen 3,3 und 3,6 Mio. Euro die Rede gewesen. Das sei im Bankenbereich national und international üblich, habe es geheißen, so Kaske, dem damals "die Luft weggeblieben" sei. Kaske forderte heute "eine grundsatzpolitische Diskussion" darüber, ob solche Beträge gerechtfertigt sind.
Für die Detailregelungen sei wie in den Jahren vorher der Aufsichtsratsvorsitzende zuständig gewesen, so Kaske. Gegen den damaligen AR-Vorsitzenden Günter Weninger laufen ebenso Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wie gegen andere Verdächtige im Zusammenhang mit der BAWAG/Refco-Affäre.
Bereit, Verantwortung zu übernehmen
Der damalige BAWAG-Aufsichtsrat Kaske zeigte sich heute bereit, Verantwortung zu übernehmen, "wo ich etwas gewusst habe, wo ich involviert war, wo Beschlüsse gefasst worden sind des Aufsichtsrats. Dort wo wir nichts gewusst haben, wo am Aufsichtsrat vorbei agiert worden ist, wo wir angelogen worden sind, da kann ich keine Verantwortung übernehmen", stellte Kaske klar.
Bei den Vorkommnissen um die BAWAG-Affäre gebe es "nichts zu entschuldigen", unterstrich Kaske. Er sei "von den Geschehnissen sehr sehr betroffen". Wenig Verständnis habe er etwa für BAWAG-Stiftungen in Liechtenstein, das sei "eine unfassbare Geschichte".
In Sachfragen habe es auch im BAWAG-Aufsichtsrat immer wieder "Differenzen" gegeben. Er habe nach Auffliegen der Refco-Affäre "überlegt, den Hut zu nehmen", sagte Kaske. Bis dahin habe er "ein gewisses Grundvertrauen" gehabt, dass Dinge wie Controlling funktionierten.
Gegen Vorverurteilungen
Kaske sprach sich heute gegen "Vorverurteilungen" aus. Er vertraue auf die Justiz, die entsprechende Schlüsse ziehen werde. "Dann wird auch der ÖGB seine Schlüsse ziehen". Der Gewerkschafter wandte sich gegen jene, "die jetzt zum Halali blasen" und etwa Betriebsräte in ihren Unternehmen abschaffen wollten.