Unmittelbar bevor die Bawag- Refco-Affäre im vergangenen Herbst aufflog, habe der ÖGB im Oktober 2005 von seinem damaligen Finanzchef Günter Weninger noch drei mit Schulden gefüllte liechtensteinische Stiftungen umgehängt bekommen, berichtet Die Presse. Dies wurde vom neuen Finanzchef des ÖGB Clemens Schneider bestätigt: "Der ÖGB hat sich diese Schulden umhängen lassen und wir haften voll dafür", erklärte er im Kurier. Zweck der Stiftungen war es, die verbliebenen Karibik-Verluste aus der Bilanz von Bawag/P.S.K. heraus zu halten.
Gründungsverträge
Die Gründungsverträge trugen nur die Unterschrift Weningers, die jetzige ÖGB-Führung soll von der Existenz der Stiftungen erst in diesem Frühjahr erfahren haben. Den drei ÖGB-Stiftungen wurde das "Vermögen" von acht liechtensteinischen Bawag- Stiftungen übertragen – die jedoch de facto Verluste waren. Daraus verbleiben jetzt dem ÖGB 230 Mio. Euro an Schulden, die nunmehr ein Problem des ÖGB und nicht der Bawag sind.
Vor dem "Auffliegen" der drei Weninger-Stiftungen im Fürstentum war schon die ÖGB-Stiftung "Desana" in Liechtenstein bekannt geworden. Diese hatte, wie berichtet, durch Kreditvergaben an den zusammengebrochenen US-Broker Refco eine indirekte Beteiligung von bis zu 37 Prozent an Refco erworben gehabt, was die Vergleichsverhandlungen der Gewerkschaftsbank in den USA sehr belastet hatte.
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