Brown hatte am Dienstag die Einstellung der US-Regierung gegenüber der UNO scharf kritisiert: Einerseits nutzten die USA die Vereinten Nationen "fast heimlich" als diplomatisches Instrument, andererseits wollten sie die UNO aber nicht gegen die Kritiker im eigenen Land in Schutz nehmen.
"Nahezu beispiellos"
McCormack bezeichnete diese Äußerungen als "nahezu beispiellos" und "enttäuschend". Nach seinen Angaben rief zudem Außenstaatssekretär Nicholas Burns direkt bei Brown an, um die Kritik daran vorzutragen, dass dieser ein einzelnes Land derart "herausgestellt" habe. In der Geschichte lasse sich kaum ein Beispiel finden, wo ein hoher Verantwortlicher der UNO einen einzelnen Mitgliedstaat derart angegriffen habe, sagte McCormack. Bereits am Vortag hatte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, die Rede Browns scharf kritisiert und Annan aufgerufen, seinen Vize in die Schranken zu weisen.
Brown, der britischer Staatsbürger ist, hatte hervorgehoben, dass die USA mit der UNO bei Themen wie dem Iran, Afghanistan, dem Libanon oder Syrien kooperierten. Zugleich bleibe die öffentliche Debatte in den Vereinigten Staaten über die Rolle der UNO aber ihren "lautstärksten" Kritikern wie etwa dem Fernsehsender Fox News überlassen.