Schnelle Lösungen
Seit 2002 gibt es das europäische Netzwerk SOLVIT, das genau diese Missverständnisse vermeiden und aufklären soll. SOLVIT befasst sich im Prinzip mit allen grenzüberschreitenden Problemen, die die fehlerhafte Anwendung von EU-Recht betreffen, zwischen einem Unternehmen oder einem Bürger auf der einen Seite und einer Behörde auf der anderen. "Vor allem im Bereich der sozialen Sicherheit und der Berufsanerkennung besteht oft Klärungsbedarf", berichtet Sylvia Vana vom SOLVIT Center Österreich. Das Zentrum ist im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in der Abteilung Standortpolitik und Europäischer Binnenmarkt beheimatet.
Zwei der aktuell anhängigen Fälle beschäftigen sich mit Jungärzten, die ihre Facharztapprobation in Deutschland und Schweden absolvierten und jetzt Probleme mit der Anerkennung im Inland haben. Ein weiterer Fall dreht sich um den Bezug der Familienbeihilfe eines ungarischen Staatsbürgers in Österreich.
Informelle Telefonanrufe
SOLVIT basiert auf dem Prinzip der Vermittlung: Wenn ein Problem an die lokale SOLVIT-Stelle herangetragen wird, die es in jedem Mitgliedsland gibt, prüft diese zuerst den Antrag, um sicherzugehen, dass tatsächlich eine fehlerhafte Anwendung von Binnenmarktvorschriften vorliegt und dass alle erforderlichen Angaben gemacht wurden. Im Anschluss wird die Beschwerde in eine Online-Datenbank eingegeben, und dann automatisch an die SOLVIT-Stelle in dem Mitgliedstaat weitergeleitet, in dem das Problem aufgetreten ist. Diese SOLVIT-Stelle kümmert sich dann um die Lösung des Problems - ohne dass der Vorgang für den betroffenen Bürger mit irgendwelchen Kosten verbunden wäre.
Licht ins Dunkel