In seinem bissigen Artikel geht David A. Rodriguez , leitender Entwickler bei High Voltage Software , der Frage nach, wer an schlechten Spielen denn nun wirklich Schuld sei.

Die EntwicklerInnen sind es nicht (immer)

Schlechte Spiele sind aus Sicht von Rodriguez nur selten das Produkt einer schlechten Arbeit von EntwicklerInnen. Rodriguez, in letzter Zeit für Leisure Suit Larry 7 oder Charlie und die Schokoladenfabrik mitverantwortlich, meint zwar, dass natürlich schlechte EntwicklerInnen ebensolche Produkte abliefern würden, aber dies wäre nur sehr selten der Fall. Er selbst habe erfahren müssen, wie schnell es geschehen kann, dass sich ein gutes Spiel nach und nach in einen großen Haufen Mist verwandelt. Es sei dabei völlig egal wie sehr ein EntwicklerInneteam versuche eigene Ideen umzusetzen und das bestmögliche Spiel zu entwerfen - es gebe immer jemanden der mehr Macht habe und der nur seine Vorstellungen umgesetzt haben will.

Die Spielebranche

Rodriguez gewährt tiefe Einblicke in die Szene und beschreibt, wie schwer es für ihn war die Wahrheit in der Branche zu akzeptieren und wie sehr es ihm zu schaffen gemacht hat, dass seine Vorstellungen nicht mit der Realität übereingestimmt sind. Er sei krank geworden, habe keine Lust mehr auf seine Arbeit gehabt und habe die Leute gehasst, die ihm jeden Spaß an der Erstellung des Spiels und dem Spiel selbst zerstört hätten. Jedoch sei ihm in dieser Zeit ein Punkt sehr klar vor Augen geführt worden: "Ich bin kein Künstler", schreibt Rodrigues.

Kreative, aber nicht unabhängig

Spiele-EntwicklerInnen seien natürlich kreative und die Branche als ganzes sei es mehr oder weniger auch, doch nur ein Künstler tut was er will, wann er will und wie er es will. In der Spielebranche kommt der Auftrag und damit das Geld und dieses nur dann wenn man seine eigenen Wünsche, sofern sie nicht gehört werden, hinten anstellt.(grex)