Rom - Der Regionalrat der Toskana hat beschlossen, für die Medikamentenkosten aufzukommen, wenn Transsexuelle ihr Geschlecht ändern wollen. "Wir sind gegen jegliche Art von Diskriminierung auf Grund des Geschlechts. Transsexuelle sind mit dem Geschlecht nicht zufrieden, mit dem sie zur Welt gekommen sind", sagte Enrico Rossi, Mitglied des Gesundheitsausschusses der Region Toskana.

Etwa 30 Personen haben bereits die Unterstützung der Region für die Geschlechtsumwandlung beantragt. "Es handelt sich um Menschen, die ein Recht auf Therapie haben wie alle anderen Italiener auch", erklärte Rossi. Die Toskana ist die erste italienische Region, die eine derartige Behandlung bezahlt.

Der christdemokratische Abgeordnete Luca Volonte übte scharfe Kritik an der Initiative: Während es in Italien eine strenge Sparpolitik gebe, verschwende die Toskana öffentliche Mittel. Lob erntete der Regionalrat vom transsexuellen Abgeordneten Vladimir Luxuria, der mit der altkommunistischen Rifondazione ins Parlament eingezogen ist. Luxuria (lat.: "Wollust") wurde vor 40 Jahren als Vladimiro Guadagno geboren, lebt und kleidet sich aber wie eine Frau - wenn auch nur selten als schrille Drag Queen. Mit seinem Szenenamen ist Guadagno zur Ikone der italienischen Homosexuellenbewegung geworden. (APA)