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Herr Jimenez schätzt es, wenn im Klubhaus einige Fläschchen Rioja, eine Espresso-Maschine und kubanische Zigarren vorrätig sind. Er kam gerne nach Oberwaltersdorf.

Foto: APA/Pfarrhofer
Oberwaltersdorf - "Ich bin seit gestern hier und habe am Abend ein paar Gläser Wein getrunken", erzählte Miguel Angel Jimenez am Dienstag, und also ist er seit Montag dort. Gestern golfte er auch schon, beim Longest-Drive-Wettbewerb vergriff sich der 42-Jährige aber beim Schuhwek. Sein Ball landete nach 231 Metern, womit er keinen Auftrag hatte gegen Colin Montgomerie (240 m) und den Österreicher Niki Zitny (239 m). Montgomery hat achtmal die Order of Merit der European Tour gewonnen. Seit drei Jahren macht er den Botschafter der Austrian Open und naturgemäß äußert er sich löblich: "Der Kurs hat Charakter und mit den Holes 17 und 18 ein aufregendes Finish."Dem weiten Abschlag des Schotten verdankt ein junger Traber-Hengst, dass er in Zukunft auf den Namen seines Patenonkels, Montgomery, zu hören hat.

"Ich fühle mich auf keinen Grüns der Welt so wohl wie hier", sagt Markus Brier. Der Wiener ist quasi auf dem GC Fontana in Oberwaltersdorf zu Hause, er hat die Open hier 2004 gewonnen. Damals freilich war die Konkurrenz lange nicht so stark wie heuer, wenn die BA CA Golf Open erstmals seit zehn Jahren wieder zur European Tour zählen. Das heurige Jahr verlief für Brier allerdings bisher nicht ganz super. In der europäischen Rangliste rangiert der 37-Jährige gegenwärtig nur auf dem 143. Platz, 71.282 Euro brutto hat er ergolft. Jimenez ist derzeit Siebenter (709.258), in seiner Karriere scheffelte er schon mehr als zehn Millionen Euro. Thomas Björn (719.956) liegt einen Platz vor ihm, Montgomerie ein wenig zurück (15. mit 549.758). Brier zum bisherigen Saisonverlauf: "Mit 30,5 Putts pro Runde habe ich derzeit einen katastrophalen Wert."Weil sich das ändern soll, übte Brier zuletzt mit einem neuen Putter und ist angetan.

Heute wird in Oberwaltersdorf ein ProAm gespielt, die mit 1,3 Millionen Euro dotierten Open beginnen am Donnerstag bei freiem Eintritt. Von Freitag bis Sonntag sind jeweils 20 Euro zu löhnen. Der Sieger des Turniers erhält 216.000 Euro und eine 100.000 Euro schwere Diamanten-Trophäe. Die Trophäe muss er wieder hergeben. Erst beim dritten Open-Sieg gehört sie ihm leibhaftig. (bez, DER STANDARD Printausgabe, 7. Juni 2006)