Brüssel - Die EU-Kommission will sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz europaweit ächten. Sie präsentierte am Mittwoch in Brüssel den Entwurf für eine erstmals in allen 15 Ländern der Europäischen Union geltende Richtlinie gegen diese Form der Diskriminierung. Mit dieser Regelung könnten Arbeitgeber zur Rechenschaft gezogen werden, "die nicht für belästigungsfreie Arbeitsplätze sorgen", teilte die Kommission mit. Nur wenigen Ländern sei es bisher gelungen, den Begriff der "sexuellen Belästigung" in ihrer Rechtsordnung zu verankern, sagte EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou. Dies hänge auch damit zusammen, dass dieser Begriff schwierig zu definieren sei. Die Richtlinie solle deshalb in erster Linie präventiv wirken. "Indem wir einen gemeinschaftsrechtlichen Rahmen für die Bekämpfung sexueller Belästigungen bereitstellen, lenken wir in ganz Europa die Aufmerksamkeit auf dieses Problem und schaffen Anreize für die Arbeitgeber, selbst gegen dieses Übel vorzugehen und es an der Wurzel zu packen", sagte Diamantopoulou. Es liege letztlich im Interesse der Unternehmen selbst, ein von dieser Art der Diskriminierung freies Arbeitsklima zu schaffen. (APA)