SPD, Grüne und FDP im Rat signalisierten, gegen Preisverleihung zu sein
Unmittelbar nachdem die Preiszuerkennung an den österreichischen Autor bekannt gegeben worden war, hatten sich Gegner und Befürworter eine erbitterte Debatte geliefert. Umstritten ist die Frage, ob die für literarische oder politische Verdienste im Sinne Heines gestiftete Auszeichnung an Handke übergeben werden dürfe. Der Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf hatte kürzlich für eine Bedenkzeit in dem bundesweit geführten kulturpolitischen Streit plädiert. SPD, Grüne und FDP im Rat der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hatten signalisiert, das Preisgeld nicht zur Verfügung stellen zu wollen; die CDU zeigte sich unentschieden.
Rat könnte auch Gespräch mit Handke suchen
Es bestehe auch die Möglichkeit für den Rat, einen Beschluss weiter aufzuschieben, um etwa ein klärendes Gespräch mit dem umstrittenen Schriftsteller zu dessen Serbien-Haltung zu führen, meinte der Sprecher der Stadt. Erst nach einer endgültigen Ratsentscheidung könne über eine mögliche anderweitige Verwendung des diesjährigen Preisgeldes oder über die Zusammensetzung einer neuen Jury beraten werden, aus der im Zuge des Streits prominente Mitglieder ausgetreten waren.