Istanbul/Athen - Ein Kreuzfahrtschiff mit Kurs auf den
türkischen Badeort Kusadasi hat 22 schiffbrüchige Bootsflüchtlinge in
der Ägäis vor dem Ertrinken gerettet. Für einen sechsjährigen Bub kam
jedoch jede Hilfe zu spät, berichtete die türkische
Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.
Die "Noordam" hatte die illegalen Zuwanderer aus dem Wasser
geholt, nachdem ihr Boot auf offener See vor der griechischen Insel
Samos gesunken war. Nach Angaben der griechischen Küstenwache
stammten die Flüchtlinge aus Somalia.
Während die Passagiere des Kreuzfahrtschiffes in Kusadasi
ausstiegen, wurden die Migranten an Bord von der türkischen Polizei
verhört. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, lokalisierten die
griechischen Behörden zudem elf weitere illegale Einwanderer und zwei
türkische Schlepper nahe der Insel Lesbos. Sie wurden festgenommen.
Die Schlepper versuchten, die "Illegalen" mit einem Schlauchboot
von der gegenüberliegenden türkischen Küste nach Griechenland zu
bringen. Diese Zuwanderer stammten aus verschiedenen Staaten
Nordafrikas und des Nahen Ostens. Die Ägäis ist eine der Routen, über
die griechisch-türkische Schleuserbanden immer wieder versuchen,
illegale Einwanderer in die EU zu bringen. (APA/dpa)