Es solle nicht nur gute Modellprojekte zur Revitalisierung der Flüsse geben, sondern ein ökologisches Hochwasserschutz-Programm für ganz Österreich, sagte Wurzer. Die derzeit in der EU erarbeiteten Richtlinien zum Schutz vor Hochwasser setzen zu stark auf technische Maßnahmen, kritisierte er.
11.000 Hektar Schwemmflächen nur erster Schritt
Das Konzept unterstütze auch die Erfüllung der EU-Wasserrahmenrichtlinien, sagte Wurzer. Diese fordern einen guten ökologischen Status aller europäischen Flüsse. Die 11.000 Hektar Schwemmflächen stellen dabei einen ersten Schritt dar. Damit alle Funktionen eines naturnahen Gewässers erfüllt werden können, müssten den Fließgewässern in Österreich insgesamt 84.000 Hektar zurückgegeben werden.
Das Geld für die Errichtung der Schwemmflächen sei eigentlich da, sagte WWF-Wasserexperte Hermann Sonntag. Umweltminister Josef Pröll (V) und Finanzminister Karl-Heinz Grasser hätten vor wenigen Wochen verkündet, in den kommenden elf Jahren 2,13 Milliarden Euro für den Hochwasserschutz bereitzustellen. Mindestens die Hälfte davon soll für die vom WWF vorgeschlagenen Maßnahmen verwendet werden, forderte Sonntag.
Impuls für die Wirtschaft
Das Hochwasserschutz-Programm der Umweltschutzorganisation stelle auch einen Impuls für die Wirtschaft dar, so der Experte. Zwei Drittel des Budgets müssen nach Berechnungen des WWF nämlich für Planungs- und Baukosten ausgegeben werden. Mit einem Drittel soll die Flächensicherung finanziert werden.