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Westenthaler: Wiedervereinigung mit FPÖ nur ohne Strache

foto: apa/gindl
Wien - BZÖ-Spitzenkandidat Peter Westenthaler zeigt sich zu Beginn des Wahlkampfes vom Fußball-Fieber gepackt: "Anpfiff für Österreich" lautet der Slogan, der ab 15. Juni in Plakatform präsent sein wird. Westenthaler hält darauf ein Rot-Weiß-Rotes Banner, darunter zu lesen: "Lust auf Heimat". Bei der Vorstellung der Startkampagne am Dienstag in Wien schloss er eine Wiedervereinigung seiner Partei mit der FPÖ nach der Nationalratswahl nicht aus, allerdings nur ohne FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Politikfreie Zeit

"Die Fußball-WM ist eine politikfreie Zeit", begründete Wahlkampfleiter Gernot Rumpold den von ihm kreierten Slogan, auch passe er perfekt zum ehemaligen Bundesliga-Vorstand Westenthaler. Rumpold will mit den rund 3.500 beplanten Plakaten ein "heimatpatriotisches Wir-Gefühl" transportieren. Für die kommende Wahl fühle man sich im BZÖ vor allem durch die jüngste IMAS-Umfrage bestärkt, die einen Aufschwung prognostiziere: "Es ist uns gelungen, die Talsohle zu verlassen", meinte Rumpold.

Ziele

Für die Wahl selbst hat sich das BZÖ drei Ziele gesteckt: Neben dem Einzug in den Nationalrat und einer Regierungsbeteiligung wolle man vor allem das Dritte Lager in Österreich wieder einen. Vorher gelte es aber, "stärker als die Strache-FPÖ" zu werden. "Es gibt in der Bevölkerung starke Sehnsüchte, das freiheitliche Lager wiederzuvereinen", sagte Westenthaler, mit Straches Partei, in der vor allem "Destruktion herrscht", könne er sich das allerdings nicht vorstellen. "Wir werden einen positiven Wahlkampf führen", kündigte der Spitzenkandidat an.

Heimat

Was der Schwerpunkt des BZÖ-Wahlkampfes in der kommenden Zeit sein wird, lässt der Titel eines am selben Tag präsentierten Neun-Punkte-Programmes vermuten: "Sicher ist sicher - Für eine sichere Heimat!" Im Mittelpunkt stehe dabei der Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Vermögensdelikte. "Jede Minute erfolgt in Österreich eine strafbare Handlung gegen das Vermögen", meinte Westenthaler, nun verlange er von Innenministerin Liese Prokop (V) die "statistische Wahrheit". Weiters wird in dem Programm neben Sicherheitsinitiativen zusätzliche Sicherheitsausstattung in Wiener Gemeindebauten, verstärkte Polizeipräsenz, die Abschiebung "ausländischer Straftäter" und eine Erhöhung der Mindeststrafrahmen für derartige Delikte gefordert.

Spenden und Mitgliedsbeiträge

Die rund fünf Millionen Euro für den Wahlkampf des BZÖ werden laut Westenthaler durch Mitglieds- und Mandatarsbeiträge sowie durch Spenden finanziert. Wie viel der "neue alte Wahlkampfleiter" Rumpold davon zu sehen bekommt, soll nicht verraten werden, "es handelt sich um einen ganz normalen Rahmenvertrag". Westenthaler selbst erhalte von der Agentur lediglich einen "Auslagenersatz" von rund 800 Euro. (APA)