München - Sämtliche Teilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaft müssen sich schriftlich zu Fair-Play verpflichten. Wie FIFA-Präsident Joseph Blatter am Montag in München sagte, beschloss das Exekutivkomitee des Weltverbandes "eine Erklärung, die zu unterschrieben ist von allen Spielern, Schiedsrichtern, Offiziellen: Eine Art Eid für Fair-Play, für Ethik, gegen Rassismus, gegen die Wetten."

Nach der WM will Blatter erstmals eine unabhängige Ethikkommission einsetzen und Korruption durch die Einführung hauptberuflicher Schiedsrichter bekämpfen. Die Schiedsrichterskandale in Deutschland, Brasilien, Belgien, auf dem Balkan und jetzt in Italien hätten ihre Ursache alle in Wetten. "In unserem Profifußball müssen wir Profischiedsrichter haben", sagte Blatter. Hauptberufliche Referees seien unabhängiger und nicht so leicht unter Druck zu setzen. "Die Task Force wird sich damit befassen, sobald diese WM vorbei ist."

Außerdem sei die bisherige Ethikkommission der FIFA falsch zusammengesetzt: "Wir haben festgestellt, dass sie ein unabhängiges Organ werden muss", sagte Blatter. Der am Mittwoch beginnende FIFA-Kongress werde die notwendigen Änderungen beschließen. "Wenn wir nicht in der Lage sind, Fußball gerecht und fair zu organisieren, müssen wir uns nicht wundern, wenn die Politik eingreift", warnte Blatter.

Auf dem zweitägigen Kongress wollen die 207 Mitgliedsverbände auch Entscheidungen über Doping und Sanktionen, die Beschränkung von Ligen auf maximal 18 Vereine, über die Versicherung von Fußballspielern bei internationalen Begegnungen sowie über die Termine kommender Wettbewerbe besprechen.

Die iranische Nationalelf habe sich für die WM qualifiziert und sei von der FIFA und vom deutschen Organisationskomitee willkommen geheißen worden, betonte Blatter. Wie der iranische Präsident Ahmadinejad bei einem Besuch eines Iran-Spiels in Deutschland zu behandeln wäre, sei dagegen allein Sache der deutschen Regierung. Damit habe der Fußball-Verband nichts zu tun. (APA/AP)