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Murakami: "Bin Profi unter Profis."

Foto: AP/Kyodo News
Tokio - Japans bekanntester Fonds Manager Yoshiaki Murakami ist wegen Insiderhandels im Zuge des Skandals um das Internet-Unternehmen Livedoor zurückgetreten. Nach Gesprächen mit der Staatsanwaltschaft über seine Vorgehensweise bei einem Übernahmekampf habe er entschieden, dass diese als Verstoß gegen die entsprechenden Gesetze gewertet werden könnte, sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz an der Tokioter Börse.

"Dieses Mal habe ich eine Rote Karte bekommen. Ich werde den Platz verlassen und nachdenken", sagte Murakami. "Ich weiß nicht, was als nächstes passiert, aber ich glaube, es wäre richtig, mich zurückzuziehen." Vermutlich werde gegen ihn Klage erhoben.

Aktienmärkte im Chaos

Murakami betonte, er habe nicht beabsichtigt, gegen das Gesetz zu verstoßen. "Ich sehe mich als einen Profi unter Profis in diesem Wertpapiermarkt", sagte er. Als solcher müsse er volle Verantwortung für sein Fehlverhalten übernehmen, auch wenn er sich dessen nicht bewusst gewesen sei. Murakami zeigte sich dennoch weiter stolz über seine Leistung. Seit der Gründung des MAC Asset Management Fonds habe dieser seinen Wert auf etwa 400 Milliarden Yen (2,77 Mrd. Euro) verdoppelt.

Der Übernahmekampf im vergangenen Jahr stand in Verbindung mit dem Skandal um das Internet-Unternehmen Livedoor. Dessen Ex-Chef Takafumi Horie wird unter anderem Bilanzfälschung vorgeworfen. Dem 33-jährigen Horie und Murakami galten als Unternehmer, die die oft festgelegten Abläufe in der japanischen Wirtschaft in Frage gestellt, sich aber auch der bedingungslosen Jagd nach Profit verschrieben haben.

Der Skandal um Livedoor hatte die japanischen Aktienmärkte im Januar ins Chaos gestürzt. Damals war nach einer Razzia bei Livedoor und folgenden panikartigen Verkäufen erstmals in der Geschichte der Tokioter Börse ein Handelstag vorzeitig beendet worden. (APA/Reuters)